In einer Welt, die zunehmend nach natürlichen Wegen zur inneren Heilung sucht, erleben Kakao-Zeremonien einen bemerkenswerten Aufschwung. Doch was macht diesen alten schamanischen Brauch so besonders? Für die spirituelle Psychologin und Schamanin Sylvia Walukiewicz liegt die Antwort in der kraftvollen Energie der „Meisterpflanze“ Kakao. Diese Zeremonien gehen weit über das bloße Trinken von Kakao hinaus – sie öffnen das Herz, fördern emotionale Heilung und helfen dabei, tiefe persönliche Erkenntnisse zu gewinnen. Mit ihrer Erfahrung als Zeremonienleiterin zeigt Sylvia, warum dieser Ansatz kein kurzlebiger Trend ist, sondern ein wertvolles Werkzeug für nachhaltiges Coaching und Selbsterkenntnis.
Kakao Magazin: Du bist Expertin für das Thema „Endlich ein erfülltes Leben finden“. Was muss man sich denn unter dem Begriff Erfüllung eigentlich vorstellen?
Sylvia Walukiewicz: Erfüllung ist ein Zustand tiefster Zufriedenheit. Das bedeutet die Fähigkeit, sich selbst so annehmen zu können, wie man wirklich ist. Sich selbst wirklich zu leben, bedeutet, die eigene Essenz zu leben. Hierzu ist es elementar, sich von allen Altlasten und Konditionierungen zu befreien. Dies können beispielsweise karmische, familiäre oder gesellschaftliche Prägungen sein.
Kakao Magazin: Du hast in den letzten zehn Jahren fast 8000 Coachings gegeben und bist eine gefragte Mentorin in diesem Bereich. Wie hast du selbst für dich den Weg der Erfüllung gefunden?
Sylvia Walukiewicz: In meiner Jugend gab es einige Herausforderungen. Vor allem in Verbindung mit dem Tod meines Vaters wurden einige persönliche Traumata sichtbar. Diese haben mich während meines Psychologiestudiums massiv eingeholt. Trauma verlangt nach Annahme und Klärung. Ich habe einige Monate klassische Formen wie Psychotherapie ausprobiert und schnell gemerkt, dass ich nur unzureichend vorankomme.
Durch eine wundersame Begegnung mit einem indischen Heiler gingen für mich schlagartig neue Türen auf. Ich konnte mich hierdurch vollständig für neue Methoden und Wege der Selbsterkenntnis öffnen. Heute bin ich sehr stolz, dass ich diese und daraus entstandene Techniken unterrichten darf. Ich weiß, wie gut diese mir damals geholfen haben und wie effektiv diese bei meinen Klienten funktionieren.
Kakao Magazin: Du hast ein klassisches Studium der Psychologie an der Universität Basel abgeschlossen. Warum hast du für dich entschieden, zusätzlich spirituelle Methoden einzusetzen?
Sylvia Walukiewicz: Ich möchte in meiner Arbeit beide Wege kombinieren. Die klassische Psychologie bietet eine klare und gute Struktur, fundierte Studien und ist daher recht bodenständig. Die spirituelle Arbeit ist das Verständnis des Großen Ganzen. Sie ist weitgefächert, ganzheitlicher und energetisch überaus kraftvoll. Jedoch fehlt hier manchmal Erdung und Struktur. Und genau deshalb verbinde ich beide Welten.
Ich habe einen allumfassenden Fundus an Wissen und kann für mich stets das situativ beste Werkzeug auswählen. Mittlerweile habe ich eine große und praxisnahe Toolbox an psychologischen und spirituellen Methoden. Gerade diese Kombination von Spiritualität und Psychologie macht mich und meine Arbeit einzigartig am Markt.
Kakao Magazin: Warum wird das Thema Spiritualität in unserer Gesellschaft häufiger belächelt?
Sylvia Walukiewicz: Aus meiner Erfahrung bringen wir als Seele viele unbewusste karmische Erinnerungen in dieses Leben mit. Zentrales Thema in Europa bezüglich der Auslebung der eigenen Spiritualität ist beziehungsweise war die Geschichte der Hexenverbrennung.
In meiner Arbeit mit zahlreichen Klienten ist mir in Rückführungen Folgendes aufgefallen: Aus dieser Zeit wirken karmische Muster, die energetische Verstrickung mit sich bringen. So kann das Thema angewandte Spiritualität zur Zeit der Hexenverbrennung als Täter, Opfer oder Beobachter erlebt worden sein.
In früheren Leben haben viele von uns erlebt, wie mit Menschen umgegangen wurde, die ihre spirituelle Macht und Kraft genutzt und vor allem frei gezeigt haben. Dies reicht von Rufmord über Folter bis zur Hinrichtung. Bis heute kann uns daher das freie Ausleben unserer Spiritualität Angst machen.
In meiner Arbeit mit Klienten habe ich gemerkt, dass psychologische Ursachenforschung häufig an ihre Grenzen stößt oder schnell vollständig ausgeschöpft ist. Von daher beschäftige ich mich immer auch mit den karmischen Ursachen eines persönlichen Problems.
Bis heute wird in Europa eine neue und revolutionäre Idee häufig als ketzerisch betrachtet oder anfangs gar bekämpft. So prägen uns diese Dinge noch heute. Des Weiteren sind wir Menschen sehr auf die materielle und physische Welt bezogen, versuchen daher, alles logisch beziehungsweise mathematisch/physikalisch zu erklären. Und trotzdem finden wir hier nicht alle Antworten. Hier hilft uns die Spiritualität bei der Beantwortung von zentralen Lebensfragen
Kakao Magazin: Neben dem Bereich der Psychologie und Astrologie interessiert dich vor allem der Bereich Schamanismus. Was verstehst du hierunter und wie wendest du dieses Themenfeld in deiner täglichen Coaching-Praxis an?
Sylvia Walukiewicz: Meine erste Schamanin hat mir peruanisches Heilwissen aus den Anden vermittelt. Die Grundlage dieser Lehre ist, dass alles Energie beziehungsweise Seele ist. Eine Seele enthalten somit nicht nur Lebewesen wie Menschen oder Tiere, sondern auch Pflanzen bis hin zur Naturmaterie an sich.
So gibt es beispielsweise Rituale, die Steine als Energiesysteme verwenden oder zu heilerischen Zwecken einsetzen. Was meinen Horizont nachhaltig geöffnet hat, ist die Tatsache, dass mit wenigen schamanischen Sitzungen Traumata vollständig lösbar sind, die normalerweise Jahre an klassischer Therapie benötigen würden.
Des Weiteren können schamanische Techniken angewendet werden, um sogenannte Seelenanteile, welche durch schwerwiegende Ereignisse „abgetrennt wurden“, zurückzuholen. Ebenfalls kann die Ursache von sich wiederholenden Beziehungsthemen oder auch physischen Krankheiten gefunden und in Heilung gebracht werden. Ich denke, da sind uns naturverbundene Kulturen, wie die indigenen Völker Südamerikas, Welten voraus.
Kakao Magazin: Zeremonieller Kakao – Ein neues Wundermittel zur Selbsterkenntnis?
Sylvia Walukiewicz: Ich selbst veranstalte seit circa zwei Jahren eigene Kakao-Zeremonien mit großem Erfolg. Neben der Gruppenenergie und Dynamik gefällt mir vor allem die herzöffnende Wirkung von Kakao. Diese ist auf die wundervollen Wirkstoffe des rohen zeremoniellen Kakaos und das weibliche Urwesen der Pflanze zurückzuführen.
Die Eingeborenen nennen dieses Wesen „Mama Cacao“. Wir können zu dieser Energie über die Einnahme eine direkte mentale, emotionale und energetische Verbindung aufbauen. Ja, weit mehr noch: Wir können diese Meisterpflanze um Hilfe bei der Lösung eines persönlichen Lebensthemas oder Problems bitten. Hier sprechen die zahlreichen Ergebnisse von Teilnehmerinnen und Teilnehmern für sich.
Kakao Magazin: Sind Kakao-Zeremonien nur ein Mode-Trend oder zukünftig ein wichtiges und wertvolles Coaching-Instrument?
Sylvia Walukiewicz: Ich glaube nicht, dass Kakao-Zeremonien ein Trend sind. Ich denke, in den nächsten Jahren sind sie aus Coaching-Sitzungen und Seminaren nicht mehr wegzudenken.
Der Körper hat nicht nur zelluläre Selbstheilungskräfte, sondern auch emotionale. Gerade diese emotionalen Urkräfte in uns werden durch den Verzehr von Rohkakao in einem zeremoniellen Rahmen aktiviert beziehungsweise reaktiviert. Dieser heilerische Effekt kann aus meiner Erfahrung mehrere Wochen positiv nachwirken.
Kakao Magazin: Wie können Leute mehr von dir erfahren oder dich persönlich kennenlernen?
Sylvia Walukiewicz: Ich habe einen eigenen YouTube-Kanal unter meinem Namen, auf dem ich regelmäßig spannende Themen zur spirituellen Psychologie, Schamanismus und Astrologie veröffentliche. Den direkten und persönlichen Weg finden Menschen über meine Homepage www.beyou-lye.ch.
Außerdem habe ich drei Bücher veröffentlicht. Mein absoluter Lieblingstipp ist hier „Reaktivierung deiner weiblichen Urkraft“, erschienen im Remote Verlag.
